Anglerblog von Endmin
  Wie ran ans neue Gewässer?
 

Das Gewässer bekunden

Als erstes Versuche ich so früh wie möglich an ein Gewässer zu kommen um es zu beobachten. Morgens ist es meist ruhig, windstill und noch keine anderen Angler da. So kann man schnell Kleinfischschwärme und raubende Hechte oder andere Raubfische an der Oberfläche beobachten. Außerdem ist es die erste gute Beisszeit und man kann auch oft Karpfen, Forellen usw. sehen, wie sie Insekten oder andere Nahrung von der Oberfläche holen. Dass man sich dem Gewässer sehr ruhig und vorsichtig nähert, dürfte klar sein. Grundfrage sollte immer sein, was will der Hecht, der Karpfen, der Barsch …Nahrung und Deckung! Um gute Stellen auch schon von Zuhause auszumachen, nutzt das Internet. Über Google Earth oder Google Maps kann man prima Gewässer von zu Hause betrachten und schon ausmachen, wo sind die Seerosenfelder, Sandbänke oder Flachwasserzonen. Einen Trumpf der gerade bei großen Gewässern zu Nutze kommt. Ufer auf denen häufig der Wind steht, gelten auch als gute Bereiche. Hier wird ständig Nahrung und das warme Oberflächenwasser angespült und schafft für Fische einen super Lebensraum.

Der Hecht:

Man kann grob sagen, dass der Hecht nicht viel im Gewässer umher zieht um an seine Nahrung zu kommen. Oft lauert er in seinem Versteck und schießt vor wenn sich ein potenzielles „Opfer“ Nähert. Das heißt gute Stellen suchen, abwerfen und wenn nichts geht die nächste Stelle aufsuchen. Viel Strecke machen ist hier besonders wichtig. Wer stundenlang die gleiche Stelle abwirft hat meist wenig Erfolg. Denn wenn der Hecht keine Lust hat zu beißen, dann wird das auch nicht besser wenn man 30 Mal den gleichen Köder am Hecht vorbeizieht. Außerdem wird er misstrauisch und wird an diesem Tag nicht mehr einfach zu fangen sein.

Der Barsch:

Barsche sind dagegen ein wenig anders gestrickt und ziehen eher den Kleinfischschwärmen hinter her. Wer kleine Schwärme an der Oberfläche sieht, hat hohe Chancen einen Barsch zu fangen. Denn diese stehen meistens unter den Schwärmen und lauern auf ihre Beute. Außerdem lieben Barsche Hindernisse wie Stege, Wasserpflanzen, große Steine, Barschberge usw.

Der Karpfen:

Karpfen ziehen in der Regel ihre Fressrouten durchs Gewässer und durchwühlen den Boden nach Muscheln oder anderen Insekten. Durch viel Futter lassen sich Karpfen auch an einen neuen Platz gewöhnen, jedoch wollen wir keine ganze Woche verbringen um einen guten Fisch zu fangen. Deswegen… Augen auf!!! Schilfgürtel, Muschelbänke, Unterwasserkanten und Seerosenfelder sind besonders gute Stellen.

Die Erkundung lege ich immer in gute Angelmonate, also von April bis Oktober. Die Sonne sollte nicht bei unserer Erkundung mit 30°C auf das Wasser knallen. 20°C-25°C und leicht bewölkt sind gute Tage wo die Fische meist aktiv sind. Gleiches gilt für große Wetterwechsel, klar kann man sich das nicht immer aussuchen, aber falls man es kann, bevorzuge ich stabile Verhältnisse, egal wie sie sind. Besser stabiler Hochsommer als Kälteeinbruch. Auch an verregneten Tagen kann es sich lohnen ans Gewässer zu gehen. Gerade im Sommer wird durch den Regen wieder viel Sauerstoff und Nahrung ins Wasser gebracht was den Fischen besonders gefällt.

Die Köderwahl für Raubfisch

Wichtig ist, dass ihr Köder verwendet auf die ihr euch verlassen könnt. Verwendet am besten die Köder die gut fangen. Egal ob Hecht, Barsch oder Zander. Dafür eignen sich unauffällige Gummifische (7cm-12cm), Spinner Größe 3-5, Effzett Blinker, Wobbler mit 5cm – 10cm usw. Neue Köder die ihr noch nie ausprobiert habt sind hier Fehl am Platz!

Schockfarben und Rasselwobbler würde ich nur bei sehr trübem Wasser verwenden, schließlich werden natürliche Fische auch gefressen. Gern verwende ich anfangs Krautblinker und Gummifische mit Krautschutz um Hänger zu vermeiden. Schön langsam und abwechslungsreich geführt, fangen alle diese Köder jeglichen Räuber. Grundsätzlich angle ich von dicht und flach nach weit und tief und wähle die Köder und deren Führung entsprechend.

Die Köderwahl für Karpfen:

Wichtig ist, dass ihr wisst was wird in dem Gewässer gefüttert und was kennen die Karpfen bereits? Wenn die Karpfen keine Boilies kennen, dann wird es auch nicht den gewünschten Erfolg bringen, wenn ihr 2 Boiliemontage ausbringt und auf einen Biss wartet. Sinn würde es nur machen, wenn ihr einige Tage vorher anfangt zu füttern um so die Karpfen an die Boilies zu gewöhnen. Aus diesem Grund würde ich euch einen Köder empfehlen, der IMMER seine Fische fängt. Dosenmais! Er hat eine auffällige Farbe, guten Geschmack und ist günstig und in jedem Supermarkt zu erwerben. Außerdem habt ihr so auch die Chance Schleien oder Brassen zu fangen. Dosenmais hat den Vorteil, dass er auch gefressen wird wenn die Karpfen diesen noch nicht kennen, aber das kommt in der Regel nie vor. 2 Dosenmaiskörner auf Grund an einer feinen Posenmontage hat bei mir bisher immer gut Karpfen gebracht. Alles was einen Vorteil hat, birgt auch einen Nachteil. Dosenmais bringt durch seine geringe Größe oft nur kleine Fische oder viele Beifänge. Deshalb empfehle ich euch das Hundefutter Frolic (sofern es bei euch erlaubt ist). Ich weiß nicht warum, aber Karpfen nehmen diesen Köder ohne ihn zu kennen. Eine Alternative zu dem Dosenmais wäre gequollener Hartmais. Dieser besitzt eine bessere Festigkeit und kann nicht so schnell angefressen werden. Außerdem hat man dadurch deutlich weniger Beifänge als mit normalem Dosenmais.

Angeltaktik auf Raubfisch

Als erstes solltet ihr die Uferbereiche abwerfen und schauen ob die Räuber im Kraut oder Schilfkanten stehen. Ich beginne immer mit kurzen Würfen rechts und links der Stelle, flach geführt, parallel zum Ufer. Habt keine Scheu in einer Gewässertiefe von gerade mal 30cm zu fischen. Ich konnte schon Hechte über 80cm beobachten, wie sie Stundenlang im Flachwasser standen und sich „gesonnt“ haben. Danach geht es Schritt für Schritt weiter weg mit den Würfen und auch tiefer, dazu wechsel ich natürlich auch die Köder...meistens fang ich mit Blinker oder Spinner an und lass zum Schluss einen Gummifisch oder Twister über den Grund hüpfen. Wenn ich an einer Stelle einen Hecht oder Zander gefangen habe, wechsel ich kurz nach dem Fang die Stelle um weitere Unruhe zu vermeiden. Anders sieht es aus wenn man einen Kleinfischschwarm mit Barschen gefunden hat. Wenn man hier einmal einen Schwarm gefunden hat, geht es oft Schlag auf Schlag und man kann einen nach dem anderen fangen. Normalerweise verbring ich nicht mehr als eine halbe Stunde an einer Stelle, was bis dahin nicht beißt, will zur Zeit einfach nicht. Habe ich Fehlbisse, Nachläufer oder kurze Kontakte, werfe ich den erkannten Fisch noch ein bis zweimal an und lass ihn dann in Ruhe. Wenn ihr dann alle Erfolgsversprechenden Stellen abgefischt habt, fangt am besten wieder von vorne an. Dort wo ihr morgens die Fische gesehen oder gefangen habt würde ich die Stellen intensiv befischen, denn schließlich ist die Chance hoch nochmal einen Räuber zu erwischen.

 

Angeltaktik auf Karpfen:

Wenn ihre keine Zeit oder keine Möglichkeit habt einige Tage vorher anzufüttern ist es wichtig an Stellen zu fischen, an denen die Karpfen sicher vorbeiziehen. Seht ihr irgendwo Karpfen hochkommen, sonnen sich Karpfen irgendwo an der Oberfläche oder seht ihr Karpfen springen oder rollen? Genau dort würde ich meine Köder anbieten. Wenn ihr nichts davon erkennen könnt, gelten die üblichen „Regeln“. Wie oben schon erwähnt: Schilfgürtel, Seerosenfelder, überhängende Bäume usw. oft kann es auch von Nutzen sein eine Lotrute mit dabei zu haben. So kann man schnell Unterwasserkanten oder den Gewässergrund ertasten. Wie schon weiter oben erwähnt greife ich meistens zu Dosenmais an einer Posenmontage (ca. 4 Gramm Pose). Wichtig hierbei ist, dass der Köder vollständig auf dem Gewässergrund aufliegt und sich nicht bewegt. Denn Karpfen mögen keine Köder die sich bewegen. Wenn eure Pose über das Gewässer hinweg treibt, wird es ziemlich sicher nicht klappen. Ich vermische eine Hand Dosenmais meistens mit 1kg Grundfutter und gebe am Anfang die Hälfte des Futters zusammen mit dem Dosenmais an meinen Angelplatz. Darauf platziere ich dann die Pose und das Warten beginnt. Wenn ihr einen Karpfen gefangen habt, heißt es schnell die Pose wieder auf den Futterplatz und ein bis zwei Ballen Futter werden nachgefüttert. Karpfen ziehen oft in Trupps von 4-6 Karpfen durchs Gewässer und suchen Nahrung. Durch den Drill wurden die Fische unruhig und haben aufgehört zu fressen, deswegen ist es wichtig ein wenig Futter nachzuwerfen, damit die Karpfen ihr Misstrauen verlieren und weiterfressen.

 

 
   
 
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